Rikes blaue Welt voller Gedichte und Geschichten
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Macht Kinder mächtig!
Ein Kind ist ein Kind So wie Kinder halt sind Noch jung, noch ungereift Wenig erlebt, was schleift Ein ungeschliffener Diamant So vieles noch unbekannt Gehört es geborgen Kinder sind unser Morgen Sie sind herrlich unverstellt Suchen sich ihren Held Der sie führt, der sie leitet Mit ihnen die ersten Schritte schreitet Darauf angewiesen zu vertrauen Können sie noch nicht hinter Lügen schauen Körperlich klar unterlegen Folgen sie erwachsenen Wegen
Blicken zu den Großen hinauf Für Geborgenheit nehmen sie vieles in Kauf Den Erwachsenen anvertraut Dass man ihnen ein Zuhause baut Ihnen zeigt, wie man einen Grundstein legt Wie man sich in dieser Welt bewegt Sind sie darauf angewiesen: Wie leicht kann man Kindheit vermiesen
Sie sind leichte Beute Für böse Leute Sie können sich nicht wehren Wenn sie ihnen Falsches lehren Wenn man sie ausnutzt und missbraucht Wenn ihr Zuhause plötzlich raucht Wenn man sie nicht ernst nimmt Oder sie auf Krieg trimmt
Wenn Kinder sich auf Straßen durchschlagen Die Verantwortung für die Familie tragen Hungern und Arbeiten Auf schiefe Bahnen gleiten Und niemand sie zurück bringt Wenn man sie zu Dingen zwingt Sie Päckchen tragen Die weit über ihre Kräfte hinaus ragen
Kinder haben Rechte Sie bräuchten jemanden, der sie ihnen brächte Denn sie brauchen unseren Schutz Alles andere ist als ob man Flügel stutzt Und wie sollen sie fliegen lernen Wenn wir ihre Federn entfernen In so jungen Jahren Man sollte Kindern ihre Kindheit bewahren
Wie sollen sie sich selber durchsetzen Wenn andere sie verletzen Und sie unterdrücken Aus ihren Familien pflücken Aus dem sicheren Nest Das sie lernen lässt Was alles in ihnen steckt Und man ihnen keine Macht überlässt
Kinder haben die Macht, etwas zu bewegen Die muss man ihnen in die Wiege legen Und sie ihnen nicht rauben Ihre Stärke wächst mit dem Glauben Mit allem, was sie lernen Mit den Träumen von den Sternen Mit Spaß und Spiel So wird aus Kindern viel
Dafür brauchen sie Raum Doch für viele Kinder ist das ein Traum Denn sie kennen nur das Grauen Keine Erwachsenen, die nach ihrem Besten schauen Die sie schützen Bei Bedarf etwas stützen Keiner, der das Vorbild wert Der ihnen eine schöne Kindheit beschert
Macht Kinder mächtig Dann wird die Zukunft prächtig Zeigt ihnen, wie man mit Macht umgeht Damit ein anderer Wind weht Gebt ihnen Raum, sich zu entfalten Sie werden in Zukunft die Knöpfe schalten Leiht ihnen eure Stimmen Zusammen werdet ihr Berge erklimmen
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Engel und Teufel
Es streiten Engel und Teufel in meiner Brust „Du bist so schlecht, dass du sterben musst“, Hat der Teufel gesagt. „Wer hat den denn gefragt?“, Hat der Engel gemeint Und ich habe geweint. „Guck, du siehst es doch auch so“, War der Teufel plötzlich froh. „Hör nicht auf ihn“, Waren die Stimmen der Engel, die schrien Doch das Lachen des Teufels war viel lauter In meine Wunden, da haut er Bringt mich so durcheinander Dass ich durch ein Labyrinth wander Obwohl der Weg gerade wäre Wo die Engel waren, blieb Leere Sie haben sich aus Angst versteckt Der Teufel hat sich zu sehr ausgestreckt Er ist der Einzige, dem ich folgen kann Das ist der Grund, warum er gewann
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Schnee
Es hat geschneit Betäubt Freude und Leid Es ist die Kälte, die mich durchdringt Mich zur Reglosigkeit bringt Dabei sollte ich mich bewegen Dann kann der Schnee sich nicht legen Dann kann er mich nicht begraben Ich will ein Lächeln im Gesicht haben
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Hundekot
„Haben Sie keine Tüte dabei?“, werde ich von einem Mann im Dunkeln angefahren. Ich laufe gerade mit meinem Hund nach einem langen Tag, den ich damit verbracht habe, meiner Schwester beim Umzug zu helfen und deswegen leider ohne Leuchthalsband und Sicherheitsweste, im Dunkeln nach Hause. Ich gehe ungerne im Dunkeln mit meinem Hund spazieren und mein Hund sieht das genauso. Deswegen fühle ich mich unwohl und will einfach nur noch schnell nach Hause, doch wie es eben ist, hockt mein Hund sich hin, die Pfoten noch eben auf dem Bürgersteig, der Po schwebt über den ungepflegten Stadtrabatten nahe der Bahngleise und wir müssen einen ungewollten Stopp einlegen und das Ehepaar, welches ich eigentlich unbedingt hinter mir lassen wollte, überholt uns. Nach längerem Drücken meines Hundes tropfen schließlich doch noch ein paar mehr flüssige als feste Reste ihres bereits entleerten Stuhls auf die Erde. Wir gehen weiter. Und da dieser Satz von dem Mann, der uns soeben überholt hat. Es ist so, dass ich natürlich immer Plastiktüten dabei habe, ich bin ein pflichtbewusster Hundebesitzer und ich hasse selber Menschen, die den Hundekot einfach liegen lassen, denn auch als Hundebesitzer oder gerade Hundebesitzer treten nur zu gerne in liegengelassene Häufchen, doch den Sinn diese Kotreste, die beim nächsten Regen eh weggespült wären und hier in den Rabatten niemanden stören, mit einer Plastiktüte aufzusammeln, sehe ich einfach nicht. „Ich teile da vollkommen Ihre Meinung, dass man Hundekot nicht einfach liegen lässt, aber Sie können gerne versuchen den Dünnpfiff meines Hundes von den Blättern dieses ungepflegten Gesträuchs zu kratzen, aber mir ist es lieber ein bisschen Plastikmüll zu sparen, wenn Natur in der Natur landet“, hätte ich es am liebsten drastisch formuliert. Habe ich aber natürlich nicht. Stattdessen bringe ich nur hervor: „Doch natürlich habe ich eine Tüte dabei, aber ich habe gedacht, dass das dort in dem Gebüsch niemanden stört.“ „Das sehe ich anders“, sagt der Mann schnippisch und beobachtet mich dabei, ob ich diese Reste nun wirklich aufsammle. Natürlich tue ich es und fühle mich schlecht dabei. Schlecht, weil ich ertappt wurde, wie ich ausnahmsweise mal nicht ganz so genau war. Schlecht, weil ausgerechnet ich erwischt bei etwas werde, wo ich absolut gegen bin. Schlecht, weil ich plötzlich selber unsicher bin, wer von uns beiden jetzt im Recht ist. Und jetzt würde ich dem Mann am liebsten hinterherschreien: „Passen Sie nächstes Mal auf, wenn Sie einfach so einen Menschen kritisieren, den sie nicht kennen.“ Denn er weiß nicht, dass ich im Regelfall die Hinterlassenschaften meines Hundes ordnungsgerecht entsorge. Er weiß nicht, dass ich müde bin und einem dann eventuell auch Fehler passieren. Vielleicht hat er Recht und zu einem anderen Zeitpunkt hätte ich auch anders entschieden und beschlossen, dass auch dort der Kotrest nicht liegen bleiben darf. Er weiß nicht, dass ich mich deswegen jetzt so schlecht fühle und mich deswegen auch den ganzen restlichen Abend schlecht fühlen werde, dass ich deswegen einen Heulkrampf bekommen werde und daraufhin einen Text darüber schreiben werde. Nein, er weiß es nicht und ich weiß nicht, ob er es dann netter formuliert hätte oder warum er überhaupt zu so einem drastischen Tonfall gegriffen hat. Aber vielleicht sollte er nächstes Mal trotzdem etwas vorsichtiger sein, denn er sollte sich kein Urteil von einem Menschen bilden, den er nicht kennt und ich sollte vielleicht lernen, Kritik nicht so persönlich zu nehmen, denn ich kenne diesen Menschen nicht.
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